Samstag, 25. Mai 2013

Ich wollte nie erwachsen sein...

singt die alte Schildkröte Nesaja so wunderbar verträumt. Mit diesem Ohrwurm entwickelt sich in einem Kopf ein ganz anderer Gedanke - wir sind dann wohl die Generation, die nie erwachsen wird. Das ganze ist aus meiner Perspektive betrachtet und vielleicht nicht so verallgemeinerbar. Aber ich vermute fast, der ein oder die andere erkennt sich in manchen Punkten wieder. Eltern leben in Sicherheit, finanzieren (zumindest mir) meine (verdammt lange) Ausbildung und freuen sich über alles, was sie von mir erfahren, wo sich mich untersützen und noch ein bisschen länger umsorgen können. Fängt mit A wie Auto zur Verfügung stellen (frischgesaugt und vollgetankt)an und hört mit Z wie Zahnersatzversicherung empfehlen auf. Zugegeben, ich lebe nicht mehr zu Hause, kann kochen, putzen und sogar Wäsche waschen - aber für mich selber sorgen?! Das täte ich mal äußerst gern, aber immer, wenn ich damit anfange, komme ich an den Punkt, wo ich zum Telefon greife und mein Satz in etwa so beginnt: "Papaaaaaaaaa,...." (oder natürlich auchmal "Mamaaaaaaa,..."). Meine Eltern unterstützen mich wirklich wo sie nur können (und sind natürlich - soviel Kindlichkeit gestatte ich mir selbst - die Besten überhaupt), gleichzeitig spuken sie aber auch in meinem Kopf herum, wenn die Zukunftsplanung mal nicht ganz so entschlossen und zielstrebig ist. Was ja mit Sícherheit auch nicht verkehrt ist - so ein bisschen Vernunft gehört ja schließlich dazu. Aber sollte die nicht aus mir kommen? Achja, Fragen über Fragen, Feststellungen über Feststellungen und kein befriedigender Lösungsansatz. Ich fürchte, das ist mein Leben.

1 Kommentar:

Feli hat gesagt…

sehr guter Gedankengang:)
Ich habe aber schon das Gefühl, dass ich mich von meinen Eltern von abgenabelt habe. Denke an die Zeit vor dem Abitur zurück... Ich kann mich daran erinnern, dass ich nahezu alles mit meiner Mami besprochen habe! Klar gibt es auch jetzt noch Hilfe, gerade bei so Sachen wie nem Bafög-Antrag und irgendwelchen Versicherungssachen. Das ist teilweise eindeutige Faulheit und Bequemlichkeit, dass ich mir von meinen Eltern helfen lasse. Die wissen es ja, wie es geht, dann muss ich mich jetzt nicht da drucharbeiten, um es zu verstehen... Aber es ist auch schön, sich an diese zwei wichtigen Menschen vertrauensvoll wenden zu können, in einer Studentenwelt, die so voller Bewegung und Veränderung ist, ein ruhiges Gewässer - die Familie.
Bei meiner Mama denke ich manchmal, sie ist jetzt so richtig erwachsen, nachdem ihre Eltern gestorben sind. Sie sieht einige Dinge gelassener, ist zufriedener gönnt sich manches einfach mal und reist endlich wieder :-) Aber so etwas wünsche ich dir und mir nicht!!