Nova Scotia - British Columbia - Deutschland
Dieser Blog entstand einmal während eines Schüleraustausches und wurde von mir vor allem während Auslandsaufenthalten genutzt. Nun soll hier aber auch Platz sein für Gedanken in Deutschland - freundliche und traurige, wütende, hoffnungsvolle und lustige.
Dienstag, 25. März 2014
3 Jahre und 3 Monate...
... naja, fast 3 Monate habe ich nun hier gewohnt, in der schönsten WG, die ich mir denken konnte. 18 Quadratmeter, Parkett, Möchte-gern-Balkon alias Fensterbank, unschlagbarer Preis. Aber nicht nur deshalb gehe ich hier nur schwere Herzens weg. Die Atmosphäre ringsrum, das Grüne und vor allem meine lieben Mitbewohner werden mir fehlen.
Mit Menschen, die man sonst vielleicht nie (wieder) getroffen hätte, verbinden einen schon nach kurzer Zeit des Zusammenwohnens soviele Dinge - man kennt sich besser, als man es je angenommen hätte. Kennt die Duschgewohnheiten, Essensvorlieben, Lieblingsgeschirr und nicht zuletzt reicht ein Blick auf das Schuhchaos vor der Tür um zu wissen, ob man alleine in der Wohnung ist oder nicht.
Neben diesen tausenden kleinen alltäglichen Momenten denke ich an unzählige Gespräche, Albernheiten, Koch- und Backaktionen und viele Zettelnachrichten (a la "Nehmt Euch ruhig von den Muffins" oder "Bitte das Geschirr auch WEGRÄUMEN") zurück, die diese 3 Jahre unvergesslich gemacht haben.
Der Abschied bringt mich ins Nachdenken: Werden wir uns wiedersehen? Ist das Freundschaft, die wir da untereinander haben, die vielleicht aus einer Schicksalsgemeinschaft entstand? Was bedeuten wir uns?
Ich hoffe, Ihr wisst, dass Ihr mir sehr viel bedeutet!
Samstag, 25. Mai 2013
Ich wollte nie erwachsen sein...
singt die alte Schildkröte Nesaja so wunderbar verträumt.
Mit diesem Ohrwurm entwickelt sich in einem Kopf ein ganz anderer Gedanke - wir sind dann wohl die Generation, die nie erwachsen wird.
Das ganze ist aus meiner Perspektive betrachtet und vielleicht nicht so verallgemeinerbar. Aber ich vermute fast, der ein oder die andere erkennt sich in manchen Punkten wieder.
Eltern leben in Sicherheit, finanzieren (zumindest mir) meine (verdammt lange) Ausbildung und freuen sich über alles, was sie von mir erfahren, wo sich mich untersützen und noch ein bisschen länger umsorgen können. Fängt mit A wie Auto zur Verfügung stellen (frischgesaugt und vollgetankt)an und hört mit Z wie Zahnersatzversicherung empfehlen auf.
Zugegeben, ich lebe nicht mehr zu Hause, kann kochen, putzen und sogar Wäsche waschen - aber für mich selber sorgen?! Das täte ich mal äußerst gern, aber immer, wenn ich damit anfange, komme ich an den Punkt, wo ich zum Telefon greife und mein Satz in etwa so beginnt: "Papaaaaaaaaa,...." (oder natürlich auchmal "Mamaaaaaaa,...").
Meine Eltern unterstützen mich wirklich wo sie nur können (und sind natürlich - soviel Kindlichkeit gestatte ich mir selbst - die Besten überhaupt), gleichzeitig spuken sie aber auch in meinem Kopf herum, wenn die Zukunftsplanung mal nicht ganz so entschlossen und zielstrebig ist.
Was ja mit Sícherheit auch nicht verkehrt ist - so ein bisschen Vernunft gehört ja schließlich dazu. Aber sollte die nicht aus mir kommen?
Achja, Fragen über Fragen, Feststellungen über Feststellungen und kein befriedigender Lösungsansatz. Ich fürchte, das ist mein Leben.
Freitag, 18. Januar 2013
Samstagfrüh
8 Uhr an einem Samstagmorgen. Welcher normale Student ist da denn wach?, werden sich wohl manche fragen.
Vermutlich zumindest 19 Mediziner und Theologen, die sich in Kürze zu einem weitern Tag in einem interdisziplinären Seminar treffen: "Palliativ Care". Hochspannend. Sowohl die Thematik an sich, als auch die Herangehensweisen. Der ganzheitliche Ansatz der Klinik hat mich tief beeindruckt. Erschrocken bin ich gleichzeitig darüber, wie wenig selbstverständlich ein solcher ist. Es ist gut und auch sehr wichtig, sich selbst zu schützen, sein Herz nicht an jeden Patienten zu hängen. Aber es sind doch immer noch Menschen. Meiner Meinung nach sollte man Menschen menschlich behandeln. Und hier lässt sich schon die erste Parallele zwischen Medizin und Theologie ziehen: Auch, wenn Du Dir einen so schönen Ansatz, eine tolle Theorie überlegt hast, es kann sein, dass der Mensch vor Dir was ganz was anderes aufzeigt. Dann musst Du auf Dein Gegenüber eingehen, wenn Du helfen willst. Dann wird Deine Theorie erstmal nebensächlich. Dann zählt (hoffentlich) der Mensch.
Zweite Parallele: Hierarchisches System. Der Ansatz auf der Palliativ Station, Entscheidungen in Rücksprache mit dem gesamten Team zu treffen, ist in der Klinik revolutionär. Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?
Sonntag, 23. Dezember 2012
Die Nacht vor dem Heiligen Abend...
... da liegen die Kinder im Traum...
Ich konnte als Kind ja nie einschlafen und die Stunden am 24. wollten nicht vorbeigehen.
Heute falle ich am 23. hundemüde ins Bett und hoffe, der nächste Tag möge noch irgendwo ein paar Stündchen auftreiben.
Intuitiv klingt das erstmal nach "Früher war alles besser!".
Andererseits: Bewusst anderen eine Freude machen - mit einem Besuch, einem hübsch gerichteten Raum, einer kleinen Aufmerksamkeit - ist doch eigentlich etwas wunderschönes. Zu überlegen, was noch alles zu tun ist, bevor ER kommt, scheint oftmals bloßes "Ritualabhaken" zu sein (Tannenbaum schmücken, Dinge für die Christmette/ das Danach vorbereiten, Essen kochen, Geschenke einpacken,...).
Aber für mich kann ich sagen, dass ich dadurch merke, realisiere, dass irgendwie Weihnachten ins Haus steht. Und das malt mir ein Lächeln auf die Lippen, und ich freu mich auf die Ankunft Jesu in dieser achso verrückten, kaputten und dennoch auch in unserer Welt.
Das soll jetzt bitte nicht heißen, dass ich allen Weihnachtskonsum und -kitsch und -stress und -trallala gut heiße. Aber es ist eine besondere Zeit, der doch immernoch ein Zauber innewohnt, auch wenn der jetzt anders aussieht als in der Kindheit.
Und ich wünsche mir und Euch und uns allen, dass wir diesen Zauber immer wieder spüren, und vielleicht auch irgendwo verstehen, wo er herkommt.
In diesem Sinne ein gesegnetes Weihnachtsfest voller Kerzenschein, Lachen und guten Momenten!
Sonntag, 16. Dezember 2012
Friedenslicht - Light of Peace
Dieses Wochenende reisten viele Pfadfinder aus ganz Deutschland, Europa und auch der Welt nach Wien, um dort das Friedenslicht abzuholen und in ihre jeweilige Heimat zu bringen.
Das Friedenslicht wird jedes Jahr in Bethlehem angezündet, dort wo Jesus angeblich geboren wurde. Von dort aus geht es dann eben nach Wien und weiter in die Länder (u.a. Slowenien, Polen, USA, Frankreich...).
Wir von unserem Pfadfinderstamm haben es heute in Speyer abgeholt und werden es in den Gottesdiensten am 4. Advent, in der Christmette und mit den Sternsingern ins ganze Dorf tragen. Bereits heute brennt es in einigen Wohnungen.
Es bringt mich zum Nachdenken, dieses Licht. Weil es die gesamte Tragweite des Friedens wiederspiegelt:
Jedem Menschen, dem ich es weitergebe, bringe ich Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegen, ich muss kurz stehen bleiben und in die Augen schauen, wenn ich seine Kerze anzünden will.
Gleichzeitig fühle ich mich aber auch mit vielen Menschen weltweit verbunden, die ebenfalls das Friedenslicht weitergeben und empfangen. Regionalisierung und Globalisierung in einer einzigen Flamme. Ziemlich großartig...
Auf facebook sehe ich Bilder aus ganz Deutschland mit brennenden Kerzen, im Dom haben viele Pfadfinder miteinander gesungen und ich merke, wie ich mir wünsche, dass dieses Licht bald in jedem Fenster brennt. So unrealistisch diese Hoffnung ist, so oft dieses Licht auch ausgeht, so ist es doch gut zu merken, dass es Menschen gibt, die den Frieden nicht nur herbeisehnen, sondern auch etwas dafür tun. Im Kleinen, aber verbunden im Großen.
Donnerstag, 13. Dezember 2012
Seit langem
... der erste Blog nach über 2 Jahren. Es ist viel geschehen. Das Studium nimmt seinen Lauf, nebenher habe ich das große Glück, einen wundervollen Job und ein tolles Ehrenamt zu haben.
Warum ich ausgerechnet heute Nacht wieder anfange zu bloggen? Keine Ahnung, vielleicht, weil mich dieses Studium und damit doch viele Fragen umtreiben. Vielleicht gelingt es mir ab und an, eine frage zu differenzieren, oder einfach aus gewöhnlichen Studentenleben zu berichten (angeblich sollen Theologiesutdenten ja auch nur Menschen sein ;)).
Gerade hat mich aber sehr das Fernweh gepackt und ich würde geren in einen Flieger nach Nova Scotia steigen, Weihnachten dort zu feiern, war wunderbar... und ist auch schon wieder 5 Jahre her. Wahnsinn!
In diesem Sinne ein Neustart, vielleicht liest ja noch irgendjemand diesen Blog?!
Mittwoch, 15. September 2010
Since someone told me..
... that this blog is still being read (what I highly doubt)... I'll tell you tonight, how much I miss Canada, especially Nova Scotia. On monday I was at a small fare for future exchange students to tell them how wonderfull a student exchange in Canada is. I met a very nice guy from Halifax (in fact a co-worker of Carlee) there and it was just awesome to speak English again...And now I'm home again, still searching for an apartment in Freiburg, and although it is a great city, there is no way the people are gonna be nicer there than home! Germany is just extremly stuffed and has a negative attitude, but what can you do?
SMILE and whistle "Farewell to Nova Scotia"...
SMILE and whistle "Farewell to Nova Scotia"...
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